Extrakorporale Stoßwellentherapie
Schallwellen zur Therapie Ihrer Schmerzen
Extrakorporale Stoßwellen sind hochenergetische Schallwellen, die von einem medizinischen Gerät erzeugt werden und schmerzarm in den Körper gelangen. Ebenso wie in der Orthopädie werden extrakorporelle Stoßwellen auch in der Inneren Medizin eingesetzt, beispielsweise zur Nieren- und Harnsteinbeseitigung.
Wirkungsprinzip
Außerhalb des Körpers erzeugte Schallwellen werden über eine akustische Linse gebündelt und als Stoßwelle auf die Schmerzstelle des Patienten gerichtet.
In der Orthopädie und in der Schmerztherapie wird die extrakorporale Stoßwellentherapie angewandt, um Erkrankungen an Muskeln, Sehnen, Gelenken und Knochen zu behandeln. Es wird dabei eine niedrige Energiedosis eingesetzt, etwa nur ein Zehntel der Dosis, die für die Zertrümmerung von Nierensteinen erforderlich ist.
Durch die Behandlung mit extrakorporalen Stoßwellen kann eine Linderung oder sogar eine Beseitigung der Schmerzen erreicht werden.
Indikationen
- Tennis- und Golfer-Ellenbogen
- Chronische Schulterschmerzen
- Fersensporn
- Gelenkverschleiß (Arthrosen)
- Pseudoarthrosen (nicht heilende Knochenbrüche oder -durchtrennungen)
- Muskelansatzschmerzen
Wirksamkeit
Am häufigsten wird die Stoßwellentherapie bei der sog. "Kalkschulter" eingesetzt (Tendinosis Calcarea). Dabei werden die Kalkdepots nicht zertrümmert sondern durch die freigesetzten Heilungsfaktoren aufgelöst. Ihr Einsatz bei der Kalkschulter ist durch zahlreiche Studien untersucht.
Die Erfolgsrate liegt bei der Behandlung der schmerzhaften Kalkschulter, des Tennisellenbogens und des Fersensporns bei ca. 70 - 80 %. Auch für Entzündungen an der Achillessehne oder der Patellasehne werden gute Resultate berichtet.
Risiken
Die Stoßwellenbehandlung ist praktisch frei von Risiken und ist eine schonende Therapie.
Sie darf allerdings nicht durchgeführt werden bei:
- Tumorerkrankungen
- Gerinnungsstörungen
- Schwangerschaft
- Patienten mit Herzschrittmachern
- akuten Entzündungen im Behandlungsbereich
- große Nerven oder Gefäßstränge im Behandlungsgereich
Bei einigen Patienten treten kurzzeitig örtliche Hautrötungen auf. In seltenen Fällen können bei empfindlicher Haut kleine punktförmige Blutergüsse entstehen, die sich nach einigen Tagen wieder zurückbilden. Langzeitschäden sind nicht bekannt.
Behandlungsverlauf
Es sind in der Regel drei bis fünf ambulante Behandlungen erforderlich. Dabei wird das betroffene Areal mit Ultraschall geortet. Der Schallkopf des Stoßwellengerätes wird dann genau auf die betroffene Stelle eingestellt und das Gebiet mit Schallwellen beschossen. Eine Behandlung dauert ca. 20-30 Minuten. Der Abstand zwischen den Behandlungen beträgt ca.1 -2 Wochen.
Die Behandlungskosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Bei den privaten Krankenkassen muss die Kostenübernahme vor Behandlungsbeginn abgeklärt werden.