Microchirurgische Operationen
Offene mikrochirurgische Nervenwurzeldekompression und Mikrodisektomie:
Diese Technik kommt zur Anwendung bei allen Bandscheibenoperationen, wobei hier alle unterschiedlichen Lokalisationen des Vorfalls erreicht werden können.
Des weiteren macht man sich die Technik bei der Dekompression von Spinalkanalstenosen, sowohl einseitig wie auch beidseits (hier in Cross-over-Technik), zu Nutze.
Im Gegensatz zu einem Bandscheibenvorfall sind die Beschwerden, die durch eine Einengung des Spinalkanals (Spinalkanalstenose) entstehen, schleichend und entstehen über Monate oder Jahre und zeigen in diesen Zeiträumen auch nur langsame Verschlechterung.
Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu einer Gehwegeinschränkung auf wenige Meter. Die Patienten beklagen dabei Rücken- und Beinschmerzen, die umso schlimmer werden, je weiter sie gehen. Die Beine werden pelzig, kribbeln oder werden kraftlos. Die Beschwerden können sowohl einseitig wie auch beidseits auftreten.
Die konservative Therapie hilft bei einer ausgeprägten Spinalkanalstenose nur wenig oder nur für kurze Zeit. Die Therapie der Wahl ist hier eine operative Ausweitung des Spinalkanals.
Tumore, Gelenkszysten oder entzündliche Veränderungen werden ebenso über diesen Zugang (Operationstechnik) erreicht und beseitigt.
Indikation
- Bandscheibenvorfälle an Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule
- Spinalkanalstenosen
- Tumore, Gelenkzysten, entzündliche Veränderungen
Operationstechnik
Die mikrochirurgische Technik ermöglicht bei der operativen Versorgung der Wirbelsäule das Erreichen des zu versorgenden Feldes in der Tiefe des Körpers über einen schmalen Zugang.
Die Ausleuchtung und Vergrößerung des Operationssitus erfolgt über ein spezielles Operationsmikroskop.
Die Präparation und Entfernung des Bandscheibenvorfalls oder Dekompression des Spinalkanals wird mit besonderen mikrochirurgischen Instrumenten durchgeführt. Die mikrochirurgische Bandscheibenoperation oder die Dekompression des Spinalkanals ist heute der unumstrittene Standard, mit den Vorteilen der guten Licht- und Sichtverhältnissen in der Tiefe des Operationssitus und maßgeblichen Reduktion des chirurgischen Eingriffes (des Zugangstraumas), sowohl im Bereich der Muskulatur wie auch der knöchernen Strukturen im Bereich des Zugangsweges wie auch im Spinalkanal selbst.
Vorteile und Ergebnisse
Die unbestrittenen Vorteile dieser Technik bestehen in:
1) dem geringem Operationstrauma
2) dem Erhalt von Muskeln, Bändern und der Gelenksinervation
3) der geringen Narbenbildung
4) dem Erhalt der Stabilität im Bewegungssegment
5) weniger Blutverlust
Aufgrund des geringen Zugangstraumas kommt es zu früher Mobilisation und Rehabilitation des Patienten. Ebenso ist die berufliche Wiedereingliederung schnell wieder möglich.